Zum diesjährigen Neujahrsempfang der beiden Kreisverbände Altötting und Mühldorf berichtete Mühldorf TV mit einem kurzen Video (Nr.30):

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Darüber hinaus erschien im Altöttinger Anzeiger folgender Bericht:

"Der Liberalismus wird nicht aussterben"

Mühldorf/Altötting. Der Liberalismus lebt und bleibt notwendig – die Vorsitzenden der FDP-Kreisverbände Altötting und Mühldorf erläuterten die Aufbruchstimmung der Partei nach den Wahlniederlagen beim Neujahrsempfang der Partei am Sonntag im Mühldorfer Wasserschlössl.

"Der Liberalismus wird nicht aussterben" – so kommentierte Mühldorfs FDP-Kreisvorsitzende Sandra Bubendorfer-Licht die Lage der Liberalen nach den Wahlniederlagen im vergangenen Jahr. Diese Niederlagen seien zwar ein "Schock" gewesen, so die Vorsitzende zu den etwa 60 Besuchern. Am Programm habe dies aber nicht gelegen. Die Parteimitglieder seien "vielleicht ein bissl zu wenig vernetzt", so Bubendorfer-Licht. Schließlich gebe es ein "unverändert starkes Fundament" der Liberalen. Darauf müsse die Partei aufbauen. Es gelte Vorurteile abzubauen und das Vertrauen der Menschen zu gewinnen. Liberale Politik bleibe angesichts der politischen Affären wichtig.

Bubendorfer-Licht sagte, der Kreisverband Mühldorf habe nie so viele Mitglieder wie heute gehabt. Es habe nach den Niederlagen keine Parteiaustritte, dagegen aber Eintritte gegeben.

Altöttings Kreisvorsitzender Konrad Kammergruber will die Partei von der Basis her neu aufbauen. Der Freiheitsbegriff stehe nicht für Zügellosigkeit, so Kammergruber. "Die Freiheit des einzelnen endet dort, wo die Freiheit des anderen verletzt wird." Eine Grundlage liberaler Politik sind für Kammergruber "solide Finanzen". Den Kindern sollten nicht "solche Schulden aufgebürdet" werden.

Zwar seien die Ziele vieler Parteien ähnlich – aber es gehe in der politischen Auseinandersetzung darum, wie ein Ziel am besten zu erreichen sei. "An erster Stelle steht für uns eine positive Wirtschaft", sagte Kammergruber. Der "Profit" sei die Basis für eine gesunde Wirtschaft.

Dem Staat "Flanken setzen" und auf das Einhalten von Bürgerrechten achten, so lauten Kammergruber zufolge die FDP-Ziele. "Im Zweifel für die Freiheit", so der Kreisvorsitzende, der angesichts liberaler Tendenzen anderer Parteien ein Credo hat: "Nur wo FDP draufsteht ist auch Liberalismus drin!"

Soziale Marktwirtschaft, Schutz der Bürgerrechte, Tarifautonomie und ein Bildungssystem, das Chancen eröffnet – dafür steht die FDP laut Thomas Hacker, dem jetzigen Vorstand der liberalen Thomas-Dehler-Stiftung und ehemaligen FDP-Fraktionschef im Landtag. Für Hacker steht fest: eine 80-Prozent-Macht der Großen Koalition im Bundestag "tut der Demokratie nicht gut". Damit sich die Machtverhältnisse wieder in liberale Richtung verschieben, müsse die FDP klarstellen, wen sie als Leistungsträger dieser Gesellschaft ansprechen wolle: beispielsweise auch Krankenschwestern und nicht nur den Bankvorstand. Das Zentrum der FDP-Politik sei der Mensch.

Hacker sieht den Unterschied zur Union in der Fähigkeit der FDP, auch aus einem "kreativen Chaos" heraus zu handeln. Die Union dagegen wolle "immer alles ordnen". Der Stiftungsvorsitzende Hacker zur Bildungspolitik auf Landesebene und Schullehrern: "Plötzlich fällt Spaenle ein, auch hier Stellen zu streichen." Ganztages-Schulen seien aber mehr als bloße Nachmittagsbetreuung. Dies werde die FDP auch "in außerparlamentarischer Opposition immer wieder ansprechen".

Nach Angaben Hackers hat die FDP seit den Niederlagen 2000 Parteieintritte verzeichnet. Für den Nachmittag hatte sich der bayerische FDP-Chef Albert Duin angesagt.