Einen Bericht im Burghauser Anzeiger vom 18.3.2013 über die 44. Jazz-Woche nahm der Burghauser Liberale Dr. Klaus Ulm im Auftrag der Burghauser FDP zum Anlass, die Förderpolitik der Bayerischen Staatsregierung zu hinterfragen. „Ich teile die dortigen kritischen Anmerkungen zur Förderung durch Bund und Land der allein durch ehrenamtliches Engagement entstandenen und lebendig gebliebenen Traditionsveranstaltung“, schrieb Ulm an der Bayerischen Staatsminister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, und bat um Auskunft, unter welchen unbürokratischen Voraussetzungen für die Zukunft wirksame Verbesserungen bei Land und Bund erzielt werden können. Er sei selbst von Anbeginn an regelmäßiger Besucher der Jazzwoche und kenne auch als ehemaliger Stadtrat deren Bedeutung für das Kulturleben von Stadt und Region.
Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch antwortete umgehend: Der Freistaat Bayern bezuschusse bekanntlich die Jazzwoche Burghausen seit vielen Jahren regelmäßig aus den „künstlerischen Musikpflegemitteln“ mit 6.000 €. Er könne aber durchaus nachvollziehen, dass hier ein höherer staatlicher Zuschuß vor dem Hintergrund der „besonderen Attraktivität und Strahlkraft der Jazzwoche Burghausen“ gerechtfertigt wäre. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Mittelansatz für die künstlerische Musikpflege im neuen Doppelhaushalt der Staatsregierung. Der weist nach Einsichtnahme durch die Burghauser FDP zwar Steigerungsraten seit 2012 auf, böte aber auch beim Soll-Ist-Vergleich der letzten Haushaltsjahre einige Spielräume. Da werde man sich mit Nachdruck an die Landtagsfraktion wenden, so Ulm. Das neue „Bayerische Kulturkonzept“, das darüber hinaus eigentlich besondere „Leuchttürme“ für einzelne kulturelle Projekte in regionaler Ausgewogenheit definierte, könnte auf Einrichtungen wie die Jazzwoche nicht übertragen werden, betonte der Staatsminister.
Klipp und klar antwortete der Minister seinem Parteifreund auch zur Förderung durch den Bund: „Ich teile Ihre Auffassung, dass die Jazzwoche Burghausen eine der traditionsreichsten und profiliertesten Festivals der Jazzszene in Deutschland ist. Gleichwohl halte ich es für wenig aussichtsreich, hier beim Bund eine Initiative für eine neue Bundesförderung zu starten. Der Bund hat seit Jahren die Tendenz, bestehende Förderungen im Kulturbereich abzubauen, wie dies beispielsweise in der Vergangenheit bei seinem Ausstieg bei den Bamberger Symphonikern und auch bei der Reduzierung der Bezuschussung des Jugendfestspieltreffens 2011 in Bayreuth der Fall war. Aber: „Laden wir doch Bundes-Kulturstaatsminister Bernd Neumann als Ehrengast zum 'Augenöffnen' zur 45. Jazzwoche ein“, schlägt der Burghauser vor.